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Nachdenklich an den Nägeln kauend saß Thom Bohumil auf der schwarzen Ledersitzgruppe in der großen Empfangshalle mitten in Nekhen,
der Hauptstadt der Badari. Seit zwei Stunden wartete er nun hier, oder waren es drei? Er ist nicht das erste mal hier, aber es ist
ungewöhnlich dass er solange warten muss, kein gutes Zeichen.Er möchte die Badari nicht, vor allem nicht ihre arrogante Art. Aber
sie waren zuverlässige Geschäftspartner und heute seine letzte Hoffnung. Sie mussten helfen! Helfen? Ein Fremdwort auf Badari. Nein,
auf Hilfe konnte er nicht hoffen, aber sie schlugen nie ein gutes Geschäft aus. Verdammt, warum ließen sie ihn nur solange warten.
Meistens brauchte er sich kaum zu setzen und wurde schon hereingelassen, wieso nur nicht heute? Leicht nervös blickte er zur großen
Türe vor dem Konferenzraum. Sie war immer noch verschlossen. Dabei ließ er den Blick wieder durch die Empfangshalle streifen.
Sie war viel zu groß und wirkte leicht protzig. Weiser Marmorfußboden durchtrennt von silbernen metallischen Pfeilern, an den Wänden
hingen abstrakte Gemälde, und an ihnen entlang standen aufgereiht Glasvitrinen mit Modellen aus Raumschiffen. Thom kannte die Badari gut
und wusste es besser, auch wenn alles hier den Anschein erwecken mochte, sie machten sich nichts aus Luxus. Für sie war es nur Mittel zum Zweck.
In solch einer beeindruckenden Atmosphäre ließen sich viel besser Geschäfte machen. Die Bedari hatten es so eingerichtet wie es ihre
Geschäftspartner von ihnen wohl erwarten würden.
Die Badari sind Schiffskonstrukteure und bauen Großaufträge auf Bestellung. Sie sind die besten und zuverlässigsten im bekannten Universum.
Sie wussten das und ließen sich das gut entlohnen. Deswegen war er hier geschickt worden. Er hatte einen Auftrag in der Tasche die bei weitem
alles überstieg was die Allianz oder seine Verbündeten bisher beauftragt hatten. Und sie waren bereit weit mehr als das übliche zu bezahlen.
Sie brauchten schnell eine große Anzahl von Kampfschiffen. Nur die Badari und ihre legendären Schiffswerften waren in der Lage das in der
kurzen Zeit die noch verblieben mag zu bewältigen. Naiv dachte er vorher noch, sie würden sich Finger nach seinem Auftrag lecken. Je mehr
er darüber nachdachte, je mehr wurde ihm klar, wie dumm das war. Doch nicht die Badari. Sie würden die Hand schütteln, den Auftrag bestätigen
und das Geld nehmen. Und sicherlich würden dabei keine Lächeln über ihre Lippen gehen. Ihr Geschäft war der Krieg und darin waren sie die besten.
Doch dann öffnet sich plötzlich die Türe und der Unterhändler trat ihm mit ruhigen langsamen Schritten entgegen. Thom richtete sich hastig auf
und ging ihm mit zügigen Schritten entgegen. Kurz bevor er ihn erreichte hatte begann er schon mit einem leicht verärgerten Unterton zu fragen
„Warum musste ich so lange warten?“.
Der Unterhändler lief die fehlenden Schritte und stand nun vor Thom. Er war fast genau so groß wie Thom, hatte aber weitem nicht dessen stämmige
Statur. Auf die meisten Leute wirkte er einschüchternd, wenn nicht furchterregend und seine etwas raue Art tat ihr übriges.
Der Badari antworte ruhig „Setzen wir uns doch zuerst“.
„Also, ich habe wenig Zeit, daher komme ich gleich zur Sache“ begann Thom sofort nachdem sich beide gesetzt hatten. „Das Auftragsvolumen habe
ich ja bereits per HyperCom zugeschickt. Deswegen hatte ich auch erwartet das ich hier besser empfangen werde, sei es drum.“ Langsam schob er
nun die schwarze Mappe herüber und fuhr vor „hier sind die Details über einige Modifikationen an Waffensystemen und Schilde. Ich muss glaube
nicht betonen das diese strengster Geheimhaltung unterliegen.“.
Der Unterhändler blickte Thom weiter direkt an und ignorierte dabei die Mappe. „Ich muss Ihnen leider mit Bedauern mitteilen, dass wir diesen
Auftrag nicht annehmen werden“.
Wie ein Blitzeinschlag durchfuhr es Thom und obwohl sofort ein innerer Drang aufkam darauf zu antworten, starrte er dem Badari stumm entgegen.
Am liebsten hätte er den Badari mit beiden Händen am Hals gepackt in die Höhe gehoben, gewürgt und geschüttelt. Aber er war zu sehr Profi als,
dass er sich durch einen Gefühlsausbruch alles zunichtemachen würde. Vielleicht konnte man sie ja noch überzeugen. Thom versucht seinen
aufziehende Wut zu beherschen.
„Weiterhin muss ich Sie leider ebenfalls informieren, das dies für unbestimmte Zeit gilt.“.
Thom hatte seine Fassung zurück erlangt. „Wie bitte?“. „Wir machen Zeit Jahren gemeinsam Geschäfte und waren wir nicht immer gute Kunden?
Was also soll das?“.
Sachlich entgegnete der Badari: „Ich bin nicht befugt nähere Information zu geben, ich kann nur so viel sagen: Uns wurde nahegelegt,
keine Produktionsaufträge für irgendeinen Kunden anzunehmen. Dies ist auch nicht in unserem Interesse, ihr wisst das. Aber wir sehen uns mit
einer Bedrohung konfrontiert, die auch wir ernst nehmen müssen.“.
Thom wurde nun kreidebleich, er wusste genau welche Bedrohung er meinte. Langsam fasste er sich wieder: „Dann haben wir die selbe Bedrohung
der wir uns stellen müssen. Dann müsst ihr uns helfen, das ist auch eure einzige Chance. Ihr müsst diese Schiffe für uns bauen!“.
Der Unterhändler schaute Thom direkt an und sagte trocken „Wir gaben unser Wort und wir halten unser Wort, immer und zu jederzeit.“.
Thom wurde nun lauter, beinahe schrie er nun „Ihr arroganten selbstgefälligen Idioten. Es wird ein Krieg heraufziehen und ihr meint ihr könnt
euch dem entziehen? Ihr versteckt euch hinter euren Prinzip und glaubt das alles geht an euch vorüber? Wenn wir untergehen seid ihr die nächsten,
denkt an meine Wort.“.
Der Badari ließ Thom ihn anbrüllen, ohne auch nur die Mimik zu ändern, als Thom eine kleine Pause machte, hebt er die Flache Hand vor sich nach oben
und sagte: “Wir haben nie gesagt das wir euch nicht helfen, nur das wir diesen Auftrag nicht annehmen können und werden. Es herrschte lange Frieden,
unsere Lagerstätten sind voll. Wir haben viele Raumjäger und einige Zerstörer, aber euer Interesse wird etwas anderem gelten. Wir haben ein
neues Kampfschiff konstruiert, mit einer enormen Durchschlagskraft. Ich schätze dies ist genau das was ihr benötigt in diesem Konflikt. Wir werden
die Details bei Interesse übermitteln. Ich muss glaube ich nicht darauf hinweisen, welches hohe Risiko wir damit eingehen. Daher wird der Kontakt
ausschließlich über mich laufen.“
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